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Advance Care Planning: Die Bedeutung der Vorausplanung für deine Gesundheitsversorgung
Advance Care Planning ermöglicht patienten-zentriertes Handeln. / Bildquelle: National Cancer Institute - unsplash.com
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Einführung in das ACP Deutschland
Advance Care Planning (ACP), oder auf Deutsch "Behandlung im Voraus planen", ermöglicht es Menschen über einen vorgebenen Prozess, ihre Wünsche und Präferenzen für zukünftige medizinische Behandlungen und Pflege festzulegen.
In Deutschland hat das Konzept des ACP in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen, insbesondere durch die Implementierung des § 132g SGB V, der den Anspruch auf kassenfinanzierte Gesprächsbegleitungen regelt.
In diesem Artikel erfährst du mehr über das Thema Advance Care Planning in Deutschland.
Wir werden die Bedeutung von ACP erläutern, die verschiedenen Aspekte des Prozesses beleuchten und Ressourcen bereitstellen, die Ihnen bei der Vorausplanung Ihrer eigenen Pflege helfen können.
Was ist Advance Care Planning (ACP)?
Advance Care Planning ist ein fortlaufender Prozess, der nicht nur pflegebedürftige Menschen hilft, ihre Werte und Präferenzen in Bezug auf zukünftige medizinische Behandlungen und Pflege zu kommunizieren.
Dieser Prozess beinhaltet Gespräche mit Fachleuten und geliebten Menschen, und kann auch die Erstellung von rechtlichen Dokumenten wie Patientenverfügungen und Vorsorgevollmachten beinhalten. Somit wird prophylaktisch eine oder mehrere Entscheidungen für eine zukünftige Behandlung getroffen.
ACP ist besonders wichtig für Menschen mit chronischen oder fortschreitenden Krankheiten, da es ihnen hilft, ihre Behandlungspräferenzen festzulegen und sicherzustellen, dass diese respektiert werden, auch wenn sie in der Zukunft möglicherweise nicht mehr in der Lage sind, ihre Wünsche zu kommunizieren.
Warum ist ACP wichtig?
ACP ist ein wesentlicher Bestandteil der Patientenautonomie und des Selbstbestimmungsrechts. Es ermöglicht den Menschen, ihre eigenen Entscheidungen über ihre medizinische Versorgung zu treffen und sicherzustellen, dass ihre Wünsche und Präferenzen respektiert werden.Darüber hinaus kann ACP dazu beitragen, die Angst und Unsicherheit zu verringern, die oft mit schweren Krankheiten und dem Ende des Lebens verbunden sind.
Es kann auch dazu beitragen, Konflikte zwischen Familienmitgliedern und medizinischem Personal zu vermeiden, indem es klare Anweisungen für die Behandlung und Pflege gibt.
Der ACP-Prozess in DeutschlandIn Deutschland wird der ACP-Prozess in der Regel von qualifizierten Gesundheitsfachleuten begleitet, die speziell für diese Aufgabe ausgebildet wurden. Dies kann Ärzte, Pflegekräfte oder Vorsorge-Experten einschließen.
Der ACP-Prozess beginnt in der Regel mit einem Gespräch zwischen dem Patienten und seinem Arzt oder einer anderen qualifizierten Gesundheitsfachkraft. In diesem Gespräch werden die aktuelle Gesundheitssituation des Patienten, seine Werte und Präferenzen und mögliche zukünftige Gesundheitsprobleme besprochen.
Hausärzte können bei der Vorsorgeplanung helfen. / Bildquelle: Sasun Bughdaryan - unsplash.com
Die Rolle des Hausarzts bei Advance Care Planning
Ein wichtiger Akteur in der Advance Care Planning ist der Hausarzt. Durch regelmäßige Besuche und die vertrauensvolle Beziehung zum Patienten kennt der Hausarzt dessen medizinische Vorgeschichte und kann bei der Planung der zukünftigen Versorgung eine entscheidende Rolle spielen.
Der Hausarzt kann dabei helfen, den Gesprächsprozess einzuleiten und die Umsetzung von ACP zu begleiten.
ACP in Pflegeeinrichtungen
In einer Pflegeeinrichtung kann ACP dazu beitragen, eine Kultur der Fürsorge und des Respekts zu fördern. Es kann dazu beitragen, dass sich Bewohner wohler und sicherer fühlen, weil sie wissen, dass ihre Wünsche und Bedürfnisse ernst genommen werden. Viele Einrichtungen, wie beispielsweise Krankenhäuser und Altenpflegeresidenzen, sehen die Einführung dieser "Pflege-Roadmap" als einen wichtigen Schritt hin zu einer besseren, menschlicheren Pflege.
ACP in Hospiz
Das Hospiz spielt eine bedeutende Rolle im Advance Care Planning-Prozess.
Es bietet einen Ort, an dem die Bedürfnisse von Patienten mit lebensbedrohlichen Erkrankungen im Mittelpunkt stehen und eine ganzheitliche palliative Versorgung gewährleistet wird.
Im Hospiz werden nicht nur medizinische, sondern auch psychosoziale und spirituelle Aspekte berücksichtigt.
Für Patienten, die sich für ein Leben im Hospiz entscheiden, ist die vorausschauende Versorgungsplanung von besonderer Bedeutung. Hier können sie ihre Präferenzen hinsichtlich der medizinischen Behandlung, der Schmerzkontrolle, der Symptomlinderung und anderer wichtiger Aspekte festlegen.
Das Hospizpersonal oder externe Berater unterstützt sie dabei, diese Entscheidungen zu treffen und dokumentiert sie gemäß den rechtlichen Vorgaben.
Im Hospiz wird der gemeinsame Entscheidungsfindungsprozess betont, bei dem der Patient, seine Angehörigen und das Hospizteam zusammenarbeiten, um die bestmögliche Versorgung zu gewährleisten.
Durch offene und ehrliche Kommunikation können Ängste und Sorgen besprochen und eine individuell abgestimmte Betreuung sichergestellt werden. ACP im Hospiz beinhaltet auch die Beratung der Angehörigen, um sicherzustellen, dass ihre Bedürfnisse und Wünsche berücksichtigt werden.
Sie erhalten Unterstützung bei der Bewältigung emotionaler Herausforderungen und werden in den Entscheidungsprozess einbezogen. Das Hospizteam steht ihnen zur Seite und bietet ihnen eine umfassende Betreuung während des gesamten ACP-Prozesses.
Die enge Zusammenarbeit zwischen dem Hospiz, dem Hausarzt und anderen regionalen Behandlern gewährleistet eine nahtlose Übergabe und Kontinuität der Versorgung. Gemeinsam tragen sie dazu bei, dass die Behandlung gemäß den individuellen Präferenzen und Zielen des Patienten erfolgt.
ACP im Hospiz bietet die Möglichkeit, dass Patienten ihre letzten Lebensphasen nach ihren eigenen Vorstellungen gestalten können. Es ermöglicht ihnen, in Würde zu leben und in Frieden Abschied zu nehmen.
Durch die umfassende Betreuung und den respektvollen Umgang im Hospiz wird ACP zu einer wertvollen Unterstützung für Patienten und ihre Angehörigen.
ACP ermöglicht selbstbestimmtes Handeln in der letzten Lebensphase. / Bildquelle: Bret Kavanaugh - unsplash.com
ACP im Krankenhaus
ACP spielt auch im Krankenhaus eine wichtige Rolle, insbesondere für Patienten, die mit schweren oder lebensbedrohlichen Erkrankungen in Behandlung sind. Das Krankenhaus bietet eine Vielzahl von medizinischen Dienstleistungen und eine hochspezialisierte Versorgung, daher ist es entscheidend, dass die individuellen Wünsche und Präferenzen des Patienten berücksichtigt werden.
Im Rahmen von ACP im Krankenhaus haben Patienten die Möglichkeit, ihre Behandlungspräferenzen festzulegen und ihre Entscheidungen schriftlich zu dokumentieren und idealerweise digital zu hinterlegen.
Dies kann beispielsweise die Ablehnung bestimmter lebenserhaltender Maßnahmen oder die Präferenz für eine palliative Versorgung umfassen.
Das Ziel ist es, sicherzustellen, dass die medizinische Behandlung den Wünschen und Zielen des Patienten entspricht. Das Krankenhauspersonal spielt eine wichtige Rolle bei der Unterstützung von ACP. Sie können den Patienten dabei helfen, ihre Optionen zu verstehen, offene Gespräche zu führen und informierte Entscheidungen zu treffen.
Eine qualifizierte Gesprächsbegleitung und eine enge Zusammenarbeit mit dem behandelnden Arzt sind entscheidend, um sicherzustellen, dass die individuellen Bedürfnisse des Patienten berücksichtigt werden.
ACP im Krankenhaus fördert auch die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Fachbereichen und dem multidisziplinären Team.
Die Kommunikation und der Informationsaustausch sind entscheidend, um sicherzustellen, dass die ACP-Entscheidungen in der gesamten Behandlungskette berücksichtigt werden.
ACP findet in immer mehr Altenheimen in Deutschland Verbreitung. / Bildquelle: Eberhard Grossgasteiger - unsplash.com
Advance Care Planning im Altenheim
Im Altenheim gewinnt Advance Care Planning ebenfalls an Bedeutung. Pflegebedürftige Menschen haben oft spezifische Wünsche und Vorstellungen darüber, wie sie ihre späten Lebensphasen gestalten möchten.
ACP bietet ihnen die Möglichkeit, ihre individuellen Präferenzen und Behandlungsziele zu definieren und diese idealerweise bereits bei Einzug in die Einrichtung an die entsprechenden Verwaltungsorgane innerhalb der Einrichtung zu kommunizieren.
Im Rahmen von ACP im Altenheim werden die Bewohner ermutigt, ihre Wünsche in Bezug auf medizinische Behandlungen, Lebensqualität und palliative Versorgung zu äußern.
Diese Präferenzen können in einer Patientenverfügung oder einem persönlichen Versorgungsplan festgehalten werden.Die Einbeziehung der Angehörigen und des Pflegepersonals ist von großer Bedeutung.
Durch offene und ehrliche Gespräche kann das Verständnis für die Wünsche und Bedürfnisse des Bewohners gestärkt werden. Das Pflegepersonal spielt eine wichtige Rolle bei der Unterstützung des ACP-Prozesses und der Umsetzung der individuellen Behandlungspräferenzen.
ACP im Altenheim fördert eine respektvolle und würdevolle Betreuung der Bewohner bis zum Lebensende. Es bietet ihnen die Möglichkeit, aktiv an Entscheidungen über ihre Gesundheitsversorgung teilzuhaben und sicherzustellen, dass ihre Bedürfnisse und Wünsche berücksichtigt werden.
Die Zusammenarbeit mit regionalen Behandlern und Hospizeinrichtungen ist ebenfalls wichtig, um eine umfassende Versorgung und eine nahtlose Koordination sicherzustellen. Gemeinsam arbeiten sie daran, den Bewohnern im Altenheim eine qualitativ hochwertige und auf ihre individuellen Bedürfnisse zugeschnittene Betreuung zu bieten.
Hinweis: Bitte beachten Sie, dass die Verfügbarkeit und Umsetzung von ACP-Praktiken in Krankenhäusern und Altenheimen von den jeweiligen Einrichtungen abhängen können. Es ist ratsam, sich bei Interesse an ACP in einer bestimmten Einrichtung direkt zu erkundigen und weitere Informationen einzuholen.
Gesundheitliche Vorausplanung und gemeinsame Entscheidungsfindung
Bei der gesundheitlichen Vorausplanung steht die gemeinsame Entscheidungsfindung im Mittelpunkt. Es geht darum, die individuellen Wünsche und Präferenzen des Patienten zu verstehen und in die medizinische Behandlung einzubeziehen. Gemeinsam mit den beteiligten Personen, wie dem Hausarzt, Angehörigen und qualifizierten Gesprächsbegleitern, werden konkrete Behandlungspräferenzen erarbeitet und dokumentiert.
Die Umsetzung von ACP in der Praxis
Die Umsetzung von ACP erfordert eine regionale Vernetzung der beteiligten Akteure. Hierbei werden klinische Szenarien entwickelt, um die verschiedenen Behandlungsoptionen und die palliative Versorgung zu berücksichtigen. Ziel ist es, die Lebensqualität des Patienten zu verbessern und sicherzustellen, dass seine individuellen Wünsche und Bedürfnisse berücksichtigt werden.
Rechtliche Aspekte von Advance Care Planning
Im Rahmen von ACP werden auch rechtliche Fragen diskutiert. Die Erstellung einer Patientenverfügung gemäß § 132g SGB V ermöglicht es, im Voraus festzulegen, welche lebenserhaltenden Maßnahmen gewünscht oder abgelehnt werden. Dieses wichtige Dokument bietet dem Patienten die Möglichkeit, seinen Willen aktuell und rechtsverbindlich festzuhalten.
Die Rolle der Angehörigen bei Advance Care Planning
Angehörige spielen eine wichtige Rolle im Advance Care Planning-Prozess. Sie sind oft diejenigen, die den Willen des Patienten am besten kennen und verstehen. Durch ihre aktive Beteiligung können sie sicherstellen, dass die Entscheidungen im Sinne des Patienten getroffen werden und seine Bedürfnisse berücksichtigt werden.
Regionale Behandler und die qualifizierte Gesprächsbegleitung
Die Umsetzung von ACP erfordert die Zusammenarbeit mit regionalen Behandlern und qualifizierten Gesprächsbegleitern. Diese Experten unterstützen den Patienten und seine Angehörigen dabei, die verschiedenen Aspekte der vorausschauenden Versorgungsplanung zu verstehen und fundierte Entscheidungen zu treffen.
Advance Care Planning gibt der individuellen Vorsorgeplanung Struktur. / Bildquelle: Medienstürmer - unsplash.com
Häufig gestellte Fragen zum Advance Care Planning
Finde hier Antworten auf häufig gestellte Fragen, die in ihren täglichen Gesprächen mit vorsorgenden Personen begegnen.
Was ist Advance Care Planning (ACP)?
ACP, oder vorausschauende Pflegeplanung, ist ein Prozess der Kommunikation, bei dem Patienten, ihre Familien und ihre Pflegekräfte zukünftige Gesundheits- und Pflegeentscheidungen sprechen, Maßnahmen planen und diese strukturiert dokumentieren . Es berücksichtigt die Wünsche, Werte und Ziele des Patienten.
Warum ist ACP wichtig?
ACP ist wichtig, weil es sicherstellt, dass die Pflege und medizinische Behandlung, die eine Person erhält, ihren Wünschen und Bedürfnissen entspricht, auch wenn sie selbst nicht mehr in der Lage ist, Entscheidungen zu treffen.
Wer sollte einen ACP-Plan erstellen?
Jeder, unabhängig vom aktuellen Gesundheitszustand, kann von einem ACP-Plan profitieren. Es ist besonders wichtig für Menschen mit chronischen Krankheiten, ältere Menschen und Menschen, die eine lebenslimitierende Krankheit haben.
Wie beginne ich mit ACP?
Der erste Schritt ist das Gespräch mit deinem Arzt, VorsorgePlaner oder Pflegepersonal in einer gesundheitlichen Institution. Sie können dir helfen, deine Optionen zu verstehen und einen Plan zu erstellen, der deinen Wünschen und Bedürfnissen entspricht.
Kann ich meinen ACP-Plan ändern?
Ja, du kannst deinen ACP-Plan jederzeit ändern. Es ist wichtig, deinen Plan regelmäßig zu überprüfen und zu aktualisieren, um sicherzustellen, dass er immer deinen aktuellen Wünschen und Bedürfnissen entspricht.
Wer sollte meinen ACP-Plan kennen?
Dein Arzt, Pflegepersonal und deine Familie oder andere wichtige Personen in deinem Leben sollten Ihren ACP-Plan kennen. Du kannst sicherstellen, dass deine Wünsche respektiert werden, wenn du selbst nicht in der Lage bist, Entscheidungen zu treffen.
Was passiert, wenn ich keinen ACP-Plan habe?
Wenn du keinen ACP-Plan hast und nicht in der Lage bist, Entscheidungen zu treffen, werden medizinische Entscheidungen in der Regel von deinem Arzt oder deiner Familie getroffen.
Was sollte in einem ACP-Plan enthalten sein?
Ein ACP-Plan sollte Ihre Wünsche und Präferenzen in Bezug auf medizinische Behandlungen, Pflegeoptionen und Lebensende-Entscheidungen enthalten. Zudem sollten vollständig Vollmachten und Verfügungen als Teil deiner Vorsorgeplanung berücksichtigt werden.
Wo kann ich Hilfe bei der Erstellung eines ACP-Plans finden?
Dein Arzt, Vorsorgeplaner oder Pflegepersonal kann dir bei der Erstellung eines ACP-Plans helfen oder dir eine passende Stelle empfehlen. Es gibt auch verschiedene Ressourcen und Organisationen, die Unterstützung und Beratung bieten können.
Fazit - ACP in Deutschland
Advance Care Planning bietet pflegebedürftigen Menschen und solchen mit lebensbedrohlichen Erkrankungen die Möglichkeit, ihre medizinische Versorgung im Voraus zu planen.
Durch die gemeinsame Entscheidungsfindung, die Einbeziehung von Angehörigen und die Unterstützung qualifizierter Gesprächsbegleiter wird sichergestellt, dass die individuellen Bedürfnisse und Wünsche des Patienten berücksichtigt werden.
Die regionale Vernetzung und die Einhaltung der rechtlichen Aspekte tragen dazu bei, dass die Umsetzung von ACP erfolgreich ist und den Patienten und seine Angehörigen entlastet.
Wenn Du weitere Informationen zum Thema Advance Care Planning oder aktive Vorsorgeplanung in Pflegeeinrichtungen wünschst, nehme gern Kontakt mit uns auf.
Hinweis: Dieser Artikel dient nur zu Informationszwecken und ersetzt keine professionelle medizinische Beratung. Konsultieren Sie bei gesundheitlichen Fragen immer einen qualifizierten Arzt oder Fachexperten.
Referenzen und Quellen - ACP Deutschland
- Advance Care Planning Deutschland
- Advance Care Planning: ein Konzept zur Stärkung der Autonomie pflegebedürftiger Menschen (nicht nur) am Lebensende
- Advance Care Planning: Bislang wenig gelebtes Konzept
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