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Was ist eine Ärztliche Zwangsmaßnahme?

Ärztliche Zwangsmassnahmen beziehen sich auf medizinische Eingriffe oder Maßnahmen, die gegen den Willen einer Person durchgeführt werden, um deren Gesundheit zu schützen oder eine akute Gefahr abzuwenden.

Diese Maßnahmen werden normalerweise in Situationen angewendet, in denen eine Person aufgrund einer psychischen Erkrankung, kognitiven Beeinträchtigung oder anderen Zuständen ihre eigene Behandlung nicht angemessen einschätzen oder akzeptieren kann.

Rechtliche Grundlage für ärztliche Zwangsmaßnahmen

Die rechtliche Grundlage für ärztliche Zwangsmassnahmen in Deutschland findet sich im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB).

Insbesondere in dem Paragraphen § 1182 BGB werden die Voraussetzungen und der Rahmen für solche Maßnahmen festgelegt.

Die Durchführung von ärztlichen Zwangsmassnahmen erfordert in der Regel eine gerichtliche Genehmigung durch das zuständige Betreuungsgericht.

Es gibt verschiedene Arten von ärztlichen Zwangsmassnahmen, die je nach individueller Situation angewendet werden können. Dazu gehören:

  1. Medikamentöse Zwangsbehandlung: Die Verabreichung von Medikamenten gegen den Willen der betroffenen Person, um psychische Symptome zu lindern oder eine akute Gefährdung zu verringern.
  2. Fixierung oder mechanische Beschränkungen: Die Fixierung einer Person mittels Gurten, Riemen oder anderen Vorrichtungen, um ihre Bewegungsfreiheit einzuschränken und Selbstverletzungen oder die Gefährdung anderer zu verhindern.
  3. Unterbringung in geschlossener Einrichtung: Die vorübergehende oder dauerhafte Unterbringung einer Person in einer geschlossenen medizinischen Einrichtung, um sie vor sich selbst oder anderen zu schützen.
  4. Ernährungszwangsmaßnahmen: Die künstliche Ernährung oder Flüssigkeitszufuhr gegen den Willen der betroffenen Person, wenn diese aufgrund ihres Zustands nicht in der Lage ist, sich ausreichend selbst zu versorgen.

Es ist wichtig zu betonen, dass ärztliche Zwangsmassnahmen immer als letztes Mittel angesehen werden sollten, wenn alle anderen Möglichkeiten des Umgangs mit der Situation ausgeschöpft wurden und ein unmittelbares Risiko für die Gesundheit oder das Leben der betroffenen Person besteht. In solchen Fällen ist es von entscheidender Bedeutung, dass die Durchführung der Zwangsmassnahmen streng den rechtlichen Bestimmungen und ethischen Grundsätzen folgt, um den Schutz der Rechte und Würde der betroffenen Person zu gewährleisten.

Weitere Informationen zu diesem Themengebiet findest du auf unserer Website unter den folgenden Links:

Wir hoffen, dass dieser Glossareintrag dir eine hilfreiche Einführung in das Thema "Ärztliche Zwangsmassnahmen" bietet. Bei weiteren Fragen wende dich gern an eine unserer Beraterinnen.

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