Themenwelt Betreuung: Alles was du über Berufsbetreuer wissen musst
Der Bedarf ist enorm und steigt weiter! In Deutschland allein vertreten und unterstützen rund 17 000 Berufsbetreuer über 400 000 Menschen bei der Regelung ihrer Angelegenheiten.
In der Themenwelt Betreuung beleuchten wir das weite Berufsfeld, Aufgaben und Zielsetzungen der Berufsbetreuung.
Erfahre mehr über den Alltag sowie den Umgang mit betreuten Personen.
Lerne, weshalb eine strukturierte und proaktive Vorsorgeplanung für Betreuer und betroffener Person essenziell ist.
Übersicht - Berufsbetreuung einfach erklärt
Definition: Was ist ein Berufsbetreuer?
Ein Berufsbetreuer ist jemand, der dafür sorgt, dass Menschen, die nicht selber für sich sorgen können, gut versorgt werden und ihren Alltag bewältigen.
Der Betreuer hilft diesen Menschen, Angelegenheiten, wie zum Beispiel im Umgang mit Ämtern oder Banken, zu regeln. Ein Berufsbetreuer macht das hauptberuflich. Das heißt, er macht das jeden Tag und für mehrere betreute Menschen.
Die Aufgaben von Berufsbetreuern sind vielfältig. / Bildquelle: Andrea Piacquadio - pexels.com
Aufgaben: Was sind die Aufgaben eines Berufsbetreuers?
Ein Betreuer hilft Menschen, die aufgrund einer Krankheit oder einer Behinderung nicht mehr selbstständig ihre Angelegenheiten regeln können. Er kümmert sich um ihre Finanzen und sorgt dafür, dass sie gut versorgt werden. Außerdem hilft er ihnen bei Entscheidungen und unterstützt sie bei ihren Bedürfnissen.
Die Aufgaben eines hauptberuflichen Betreuers kann alle oder einzelne Aspekte der folgendenden Aufgabenfelder umfassen:
Entscheidungen treffen: Ein Betreuer trifft Entscheidungen, sofern der betreute Mensch dies nicht mehr kann.
Finanzen verwalten: Ein Betreuer kümmert sich um die Finanzen der betreuten Person, um sicherzustellen, dass alle Rechnungen bezahlt werden. Zudem kann ihm die Aufgabe gegeben werden das Vermögen sinnvoll zu verwalten.
Gesundheit: Ein Betreuer kann Entscheidungen treffen und sich um medizinische Bedürfnisse der betreuten Person kümmern. Zudem muss er sicherstellen, dass notwendige Hilfsmaßnahmen in Notfallsituationen ausgelöst werden.
Wohnen: Ein Betreuer hilft bei der Organisation des Wohnens für die betreute Person.
Sozialleben: Ein Betreuer kann sich um die aktive Gestaltung von Freizeitaktivitäten kümmern und dabei helfen, soziale Kontakte der betreuten Person aufrechtzuerhalten beziehungsweise auszubauen. In anderen Bereichen des Soziallebens können Berufsbetreuer tätig werden.
Rechte und Pflichten: Ein Betreuer stellt sicher, dass die betreute Person ihre Rechte und Pflichten kennt und wahrnimmt. Im engeren Sinne unterstützt der als Erstkontakt bei rechtlichen Fragen und sucht rechtliche Hilfe, sofern dies notwendig wird.
Kommunikation mit Behörden und Ämtern: Ein Teil des Service von Betreuern ist die Kommunikation mit der örtlichen Betreuungsbehörde und weiteren Ämtern.
Die Rechtsgrundlagen einer Betreuung bilden die §§ 1896 ff. des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB). Zudem gilt seit dem 1. Januar 2023 das Gesetz zur Reformdes Vormundschafts- und Betreuungsrechts.
Was sollte man mitbringen, um hauptberuflicher Betreuer zu werden?
Seit dem 01.01.2023 gilt der sogenannte Sachkundenachweis für hauptberufliche Betreuer. Hierbei wird unterschieden, ob man bereits beruflich als Betreuer tätig ist oder diesen Beruf zukünftig ausüben möchte.
So wird bei Betreuern, die die berufliche Betreuung bereits seit drei Jahren ausüben, gesetzlich davon ausgegangen, dass diese über die erforderliche Sachkunde verfügen.
Alle anderen müssen den Nachweis über Zeugnisse erfolgreicher Abschlüsse eines anerkannten Studien-, Aus- oder Weiterbildungsgangs erbringen.
Neben Nachweisen zur Sachkunden solltest du außerdem folgende Fähigkeiten und Eigenschaften mitbringen:
Empathie: Es ist wichtig, dass du die Bedürfnisse und Gefühle anderer Menschen verstehst und nachvollziehen kannst.
Organisationstalent: Hauptberufliche Betreuer müssen in der Lage sein, ihre Arbeit gut zu organisieren und Prioritäten zu setzen. Es müssen viele verschiedene Aufgaben teils zeitgleich koordiniert und organisiert werden. Das kann schon mal zu Stress führen.
Kommunikationsfähigkeit: Eine gute Kommunikation ist für den Umgang mit verschiedenen Personengruppen unerlässlich.
Verantwortungsbewusstsein: Betreuer tragen eine große Verantwortung für die Menschen, die sie betreuen.
Belastbarkeit: Der Beruf kann manchmal stressig sein, daher ist es wichtig, dass du belastbar bist und mit schwierigen Situationen umgehen kannst.
Fachwissen: Hauptberufliche Betreuer sind Experten in ihrem Gebiet. Um ihre Aufgaben effektiv ausführen zu können, ist ein umfassendes Fachwissen notwendig.
Engagement: Ein hohes Engagement und die Bereitschaft, sich für die Menschen einzusetzen, die man betreut, ist unerlässlich für den Beruf.
Seit 2023 ist ein Sachkundenachweis für die berufliche Betreuung notwendig. / Bildquelle: Anastasiya Gepp - pexels.com
Ausbildung: Wie wird man zum Betreuer ausgebildet?
Es gibt keine staatlich anerkannte Ausbildung für das Berufsbild Betreuer. Um den Beruf des Betreuers auszuüben, muss jedoch eine grundsätzliche Eignung bestehen, Betreuungen zu führen. Es gibt Bestrebungen, Qualifizierungen und Voraussetzungen zu standardisieren. Ein erster Schritt hierzu ist der weiter oben erwähnte Sachkundenachweis. Es handelt sich hierbei jedoch nicht um einen Ausbildungsberuf im Sinne des Berufsbildungsgesetzes.
Generell haben hauptberufliche Betreuer eine große Verantwortung und müssen Fachkenntnisse in Recht, Betriebswirtschaft und Psychologie/Psychiatrie haben. Deshalb müssen Bewerber für dieses Berufsfeld beweisen, dass sie sich durch Kurse und Fortbildungen die notwendigen Fähigkeiten angeeignet haben. Manche Betreuungsgerichte verlangen sogar jährliche Weiterbildungen.
Gehalt: Was verdient man als Berufsbetreuer?
Ein Betreuer muss durchschnittlich zwischen 40 bis 60 Betreuungen übernehmen, um von seinem Beruf zu leben. Laut einer Studie des ISG übernehmen selbstständige Betreuer im Schnitt 43 Betreuungen in einer 40-Stunden-Woche.
Wichtig: Eine Hochschulausbildung ist Voraussetzung, um in die höchste Vergütungsstufe eingestuft zu werden.
Wie lange dauert die Ausbildung zum Berufsbetreuer?
Die Ausbildungsdauer ist abhängig von der gewählten Weiterbildung beziehungsweise vom Studiengang, den du belegen möchtest. Studiengänge können eine Regelstudienzeit von vier Semestern betragen. Leistungspunkte (ECTS) liegen je nach Umfang der Ausbildung bei 90 bis 120 Punkten.
Neben der Länge der Weiterbildungs- und Studienangebote sind zudem die unterschiedliche Kosten je Angebot zu beachten. Diese starten in der Regel bei ca. 5 000 EUR und können schnell zu Gesamtkosten von über 10 000 EUR führen.
Es gibt eine Vielzahl von Zertifizierungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten. / Bildquelle: Jopwell - pexels.com
Was lernt man während der Ausbildung zum Berufsbetreuer?
Auch wenn sich Studiengänge und Weiterbildungen in Umfang und Ausrichtung unterscheiden, gibt es einige Kernthemen, die im Kursumfang berücksichtigt werden.
Einige dieser Kernthemen sind:
Relevante rechtliche Aspekte für selbständige Berufsbetreuer
Zivilrecht, Zivilprozessrecht, Verfassungsrecht
Grundlagen des Bürgerlichen Rechts
Zivilprozessrecht: Schritte von Klage bis Vollstreckung, Rechtsmittel, Mahnverfahren
Verfassungsrecht: Struktur der Grundrechtsprüfung, Grundrechte, Verfassungsrechtsprechung
Tätigkeiten in der rechtlichen Handlungsfähigkeit
Familienrecht
Abstammungs-, Kindschafts-, Ehe-, Vormundschafts-, Unterhalts- und Pflegschaftsrecht, eingetragene Lebenspartnerschaft
Aufsichts- und Eingriffsrechte des Gerichts, Mitwirkung des Jugendamts
Erbrecht
Grundzüge des Erbrechts, erbrechtliche Institute, Nachlasspflegschaft
Sozialleistungsrecht
Einführung in das Sozialleistungsrecht und einzelne Leistungsbereiche
Besonderheiten bei mittellosen Betreuten
Betreuungs- und Unterbringungsrecht
Vermittlung von Kenntnissen des Betreuungs- und Unterbringungsrechts, Aufgaben des Betreuungsgerichts
Nachlassrecht, Sozialrecht, Heim-, Miet- und Pachtrecht
Vertiefung Nachlassrecht im Thema rechtliche Betreuung
Schwerpunktmäßige Vertiefung Sozialleistungsrecht, Leistungen außerhalb Sozialhilfe, Sozialrecht für spezielle Bevölkerungsgruppen
Grundzüge Heimrecht, miet- und pachtrechtliche Vorschriften
Verfahrensrechtliche Aspekte und juristische Arbeitsmethoden
Verfahrensrechtliche Grundlagen, Gerichts- und Verwaltungsverfahren
Anforderungen an die Durchführung gerichtlicher Verfahren
Psychologische und soziologische Grundlagen für die Führung der Betreuung
Psychologische und soziologische Grundlagen der Arbeit mit unterstützungsbedürftigen Menschen
Methodisch qualifizierte Arbeit mit unterstützungsbedürftigen Menschen, menschliche Entwicklung und Verhalten, soziale und kulturelle Umwelt des Menschen
Persönlichkeitsentwicklung, geistig-psychische Erkrankungen, Behinderungen, Behandlungs- und Rehabilitationsmöglichkeiten
Wirtschaftliche und betriebswirtschaftliche Aspekte der beruflichen Betreuung
Betriebswirtschaftliche Grundlagen
Existenzgründung für Berufseinsteiger
Maßnahmen zur auskömmlichen Betreuertätigkeit
Vergütung rechtlicher Betreuer
Selbstständigkeit im Vergleich zu sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnis
Neue Pauschalvergütung: Planen und wirtschaften
die erforderlichen Kenntnisse für die Unternehmensführung
Finanzmanagement: Verständnis für Finanzplanung, Budgetierung und Rechnungslegung.
Unternehmensführung: Kenntnisse über grundlegende Geschäftsprozesse und Fähigkeiten zur Führung von Unternehmen.
Markt- und Branchenanalyse: Verständnis für Markttrends, Konkurrenzanalyse und Branchenentwicklung.
Personalmanagement: Kenntnisse über die Anwerbung, Führung und Motivation von Mitarbeitern.
Vertrieb und Marketing: Kenntnisse über Verkaufsstrategien, Kundenbindung und Marketingmaßnahmen.
Digitale Kundenverwaltung: Kenntnisse über die Anwendung von Informationstechnologie in Unternehmen.
Rechnungswesen: Verständnis für Buchhaltungs- und Rechnungslegungsstandards und -verfahren.
Praxiserfahrungen sammeln
Vertiefung theoretischer Kenntnisse und wissenschaftlicher Erkenntnisse in der Praxis.
Aufgabenbereiche von rechtlichen Betreuer.
Praxiserfahrungen in der Betreuung sind wichtige Voraussetzungen für eine erfolgreiche Selbstständigkeit. / Bildquelle: Matthias Zomer - pexels.com
In welchen Bereichen arbeitet ein Betreuer?
Wird Betreuungen notwendig, arbeiten die benötigten Betreuer in ein einem oder mehreren dieser Bereiche:
Rechtliche Betreuung: Hierbei übernimmt der Betreuer die rechtlichen Angelegenheiten und Entscheidungen für seine betreute Person. Betreuer prüfen zudem in bestimmten Fällen Verträge und stellen sicher, dass Interessen der betreuten Person gegenüber einer Einrichtung vertreten werden.
Finanzielle Betreuung: Dies beinhaltet die Verwaltung des Vermögens und die Überwachung der finanziellen Angelegenheiten von vermögenden Betreuten.
Soziale Betreuung: Hier geht es um die Unterstützung der betreuten Person in sozialen Angelegenheiten, wie zum Beispiel der Wohnsituation, Gesundheitsfürsorge und Freizeitaktivitäten.
Verwaltung von Eigentum und Vermögen: Hier überwacht der Betreuer das Eigentum und Vermögen der betreuten Person und trifft Entscheidungen im Interesse der betreuten Person.
Überwachung und Koordination von medizinischen Angelegenheiten: Hierbei arbeitet der Betreuer eng mit Ärzten, Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen zusammen, um medizinische Behandlungen der betreuten Person sicherzustellen.
Wie sind die Arbeitszeiten als Berufsbetreuer organisiert?
Die Arbeitszeiten eines Berufsbetreuers sind in der Regel flexibel organisiert, können jedoch mitunter ein deutlich höheres Arbeitspensum als die übliche 40-Stunden-Woche betragen. Betreuer sind in einem Metier tätig, welches sich nicht auf Bürozeiten beschränkt.
Es handelt sich um einen Bürojob, bei dem man normalerweise von Montag bis Freitag während der üblichen Bürozeiten arbeitet.
In manchen Fällen kann es jedoch erforderlich sein, auch außerhalb dieser Zeiten zu arbeiten, zum Beispiel bei dringenden Angelegenheiten oder bei Terminen mit Klienten.
Welche Karrieremöglichkeiten gibt es für Berufsbetreuer?
Die Karrieremöglichkeiten für Berufsbetreuer sind:
Aufstieg zum Teamleiter oder Abteilungsleiter innerhalb einer Organisation, die Berufsbetreuung anbietet.
Übernahme von Führungsaufgaben als Betreuungsleiter oder als stellvertretender Betreuungsleiter in einer Einrichtung.
Wechsel in eine leitende Position in einer anderen Organisation oder in einer anderen Branche, die ähnliche Dienstleistungen anbietet.
Fortbildung und Spezialisierung auf einem bestimmten Gebiet, um sich als Experte in diesem Bereich zu etablieren.
Ein eigenes Unternehmen gründen und Berufsbetreuungsdienstleistungen anbieten.
Wie wichtig ist die Fortbildung für Berufsbetreuer?
Kontinuierliche Fortbildungen sind für hauptberufliche wie Vereinsbetreuer sehr wichtig. Durch regelmäßige Schulungen ist gewährleistet, Fähigkeiten und Fachkenntnisse zu verbessern und aktuell zu halten. Zudem helfen Fortbildungen bei der persönlichen Entwicklung im gewählten Fachbereich und stellen sicher, dass den hohen Anforderungen an den Berufsstand entsprochen werden.
Es gibt eine Vielzahl an Fortbildungsmöglichkeiten. Diese umfassen meisten einen oder mehrere der folgenden Bereiche:
Rechtliche Grundlagen und Updates: Hier geht es um das Verständnis der rechtlichen Rahmenbedingungen und Verfahren für die Arbeit als professioneller Betreuer.
Soziale Kompetenzen und Kommunikation: Hier lernen Betreuer, wie sie erfolgreich mit Klienten und anderen Stakeholdern kommunizieren und wichtige soziale Kompetenzen entwickeln können.
Verwaltungs- und Organisationstechniken: Hier geht es um die Verbesserung von Fähigkeiten im Umgang mit Büroarbeiten und der Organisation von Daten und Dokumenten.
Finanzmanagement und Buchhaltung: Hier lernen Betreuer, wie sie Finanzen für ihre Klienten verwalten und Buchhaltungsprozesse effizienter gestalten können.
Ethik und Professionalität: Hier geht es um die Förderung eines moralisch und ethisch korrekten Verhaltens sowie die Wichtigkeit von Integrität und Professionalität im Bereich der rechtlichen Betreuung.
Vorsorgeplanung - Erstellung von Vollmachten und Verfügungen: Vorsorgemaßnahmen sind sowohl für Personen, die als Berufsbetreuer tätig sind, als auch für die betroffenen Menschen hilfreich und teils alternativlos.
Die Berufsbetreuung ist ein Berufsfeld mit Zukunft. / Bildquelle: Karolina Grabowska - pexels.com
Finanzen und Gehalt
Was verdient man als Betreuer in den ersten Jahren und im Laufe der Karriere?
Die Karriereplattform Stepstone gibt das durchschnittliche Gehalt für angestellte Betreuer mit 29 200 EUR brutto an. Als Mindestgehalt werden 29 200 EUR genannt. Maximal sind in einem angestellten Arbeitsverhältnis 44 200 EUR zu erwarten.
Macht man sich als beruflicher Betreuer selbstständig, können diese Richtwerte abweichen. Die Vergütung erfolgt über Pauschalsätze, abhängig vom Qualifizierungsgrad des Betreuers.
Was sind die Zukunftsaussichten für den Beruf des Berufsbetreuers?
Die Zukunftsaussichten für den Beruf des Betreuers sind insgesamt positiv, da eine stetig wachsende Zahl an Menschen Unterstützung im Umgang mit finanziellen und rechtlichen Angelegenheiten benötigen. Die Anzahl an Betreuungen ist in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich gestiegen.
Durch die stetig steigende Nachfrage nach Dienstleistungen im Bereich Betreuung und die demografische Entwicklung ist mit einer weiterhin hohen Nachfrage nach qualifizierten hauptberuflichen Betreuern zu rechnen. Somit ist davon auszugehen, dass der Bedarf an ehrenamtlichen und hauptberuflichen Betreuern auch in Zukunft weiter steigen wird.
Versicherungen für Betreuer
Als professioneller Betreuer spielt die Absicherung gegen berufliche Risiken eine wichtige Rolle. Es ist unerlässlich, dass man als hauptberuflicher Betreuer über die richtigen Versicherungen verfügt, um sich und seine Tätigkeit abzusichern.
Zudem ist eine Haftpflichtversicherung für die berufliche Betreuung seit dem 1. Januar 2023 gesetzlich vorgeschrieben. Das neue Betreuungsgesetz sieht vor, dass eine Vermögensschadenhaftpflicht mit einer Mindestversicherungssumme von 250 000 Euro pro Schadensfall und 1 000 000 Euro für alle Schadensfälle eines Jahres besteht.
Diese schützt im Falle einer Haftungsklage, beispielsweise im Zusammenhang mit einem Fehler bei der Überwachung von Betreuungsverhältnissen. Eine solche Klage kann hohe finanzielle Folgen haben.
Eine weitere mögliche Versicherung für Betreuer ist die Unfallversicherung. Diese schützt den Betreuer im Falle eines Arbeitsunfalls oder einer berufsbedingten Krankheit. Da Betreuer häufig unterwegs sind und Kunden besuchen, besteht ein höheres Risiko für Arbeitsunfälle. Daher kann eine Absicherung in diesem Bereich durchaus sinnvoll sein.
Zu beachten ist, dass hauptberufliche Betreuer in einigen Bundesländern dazu verpflichtet, sich der gesetzlichen Unfallversicherung beizutreten.
Investitionen in die richtigen Versicherungen sind eine notwendige Vorsichtsmaßnahme für jeden Betreuer, der seine Tätigkeit hauptberuflich ausüben möchte.