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Keuchhusten ist hoch ansteckend. Das Bakterium Bordetella Pertussis löst die Krankheit aus und breitet sich ohne entsprechende Behandlung schnell in den Atemwegen aus. Weltweit gehört Keuchhusten zu den häufigsten Infektionskrankheiten der Atemwege.
Keuchhusten verbreitet sich in Deutschland vor allem unter Kindern und Jugendlichen, kann jedoch auch Erwachsene betreffen. Besonders gefährdet sich Neugeborene und junge Säuglinge, bei denen kein Impfschutz besteht.
Keuchhusten ist auch als Pertussis bekannt. Der Name leitet sich vom krankheitsverursachenden Bakterium ab.
Finden Sie im Folgenden die wichtigsten Informationen, um Keuchhusten Symptome richtig zu deuten und die angebrachtesten Maßnahmen zu ergreifen ohne wichtige Zeit zu verlieren.
Bei Erwachsenen und Jugendlichen ist das Hauptsymptom für Keuchhusten langanhaltender Husten. Die für die Krankheit typischen Hustenanfälle sind bei Erwachsenen und Jugendlicher selten. Vielmehr drückt sich der Berginn der Krankheit durch Schnupfen und Reizhusten aus. Daher wird die Krankheit oft spät oder nie erkannt. Dies führt zu einer entsprechend hohen Ansteckungsgefahr im Umkreis der erkrankten Person.
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Mögliche Komplikationen im Krankheitsverlauf treten vor allem bei älteren Menschen und Kleinkindern, insbesondere im ersten Lebensjahr, auf. So begünstigen Keuchhusten-Erkrankungen in Verbindung mit anderen Erregern Lungen- und Mittelohrentzündungen. Zudem kann es zu Krampfanfällen kommen.
Langanhaltenden Hustenanfälle können außerdem Atemaussetzer auslösen, die in selten Fällen eine Schädigung des Gehirn aufgrund von Sauerstoffmangel hervorrufen können. Dies führt in schweren Fällen zu Dauerschäden, wie beispielsweise Lähmungen oder Beeinträchtigungen des Seh- oder Hörvermögens.
Vor allem bei Neugeborenen und Kleinkindern ist es von außerordentlicher Bedeutung schnell zu handeln. Aus diesem Grund ist es wichtig Keuchhusten-Symptome schnellstmöglich zu erkennen. Da sich Symptome bei Kindern und Erwachsenen unterscheiden, achten Sie auf die folgenden typischen Symptome:
teilweise
Achtung! Pertussis drückt sich bei Säuglingen oft nicht durch die typischen Hustenanfälle aus. Bei atypischem Verlauf besteht die Gefahr, dass die Krankheit spät erkannt wird, was lebensbedrohliche Atemstillstände provozieren kann.
Auch bei Kindern sind krampfartige Hustenanfälle verbreitet. Zudem können diese auch unter Atemnot leider. Ferner ist der Auswurf von Schleim und Erbrechen verbreitet. Das für die Erkrankung typische Keuchen betrifft ca. 69%* aller erkrankten Kinder.
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Auch bei bei Senioren und älteren Personen muss sich Pertussis nicht zwangsläufig durch die augenfälligen Symptome ausdrücken. So kommt es häufig bei älteren Mensch vor, dass krampfartige Hustenattacken ausbleiben. Vielmehr verteilt sich der Husten über einen längeren Zeitraum gleichmäßig.
Viele erwachsene Betroffene merken nichts von ihrer Erkrankung und gefährden somit ihr Umfeld. Oft wird die Erkrankung als einfache Erkältung oder Bronchitis fehlgedeutet. Seien Sie achtsam!
Für ältere Menschen gilt daher besonders:
Keuchhusten verläuft bei Menschen, die das sechzigste Lebensjahr überschritten haben oftmals schwerer als bei jüngeren. Zudem besteht die Möglichkeit ungewollt Enkelkinder in ernste Gefahr zu bringen. Tragen Sie zum Schutz des Kindes bei, indem Sie Ihren Impfstatus überprüfen und sich gegebenenfalls impfen lassen.
Sie haben den Verdacht an Keuchhusten erkrankt zu sein? Beachten Sie die folgenden Maßnahmen, um sich und Ihre Umgebung bestmöglich zu schützen:
Wichtig: Wird der Keuchhusten in der Erkältungsphase erkannt, kann eine Behandlung mit Antibiotika Beschwerden lindern oder ganz verhindern. Haben Hustenattacken jedoch bereits eingesetzt, ist es nicht mehr möglich den Verlauf der Erkrankung durch Medikamente zu verkürzen. Nichtsdestotrotz kann die Einnahme eines Antibiotikums nützlich sein, da so die Ansteckungsfähigkeit deutlich reduziert wird und eine Ausbreitung des Krankheitserregers eingeschränkt werden kann.
Liegt die Diagnose Keuchhusten vor, ist es wichtig, dass Sie den Kontakt zu gefährdeten Personenkreisen, wie z.B. Neugeborenen oder Ungeimpften vermeiden. Beachten Sie, dass auch geimpfte Personen das Bakterium verbreiten können. Aus diesem Grund ist es zu empfehlen alle nicht notwendigen Begegnungen zu unterlassen.
Wichtig für nicht geimpfte Personen: Viele Ärzte raten dazu nicht geimpfte Personen vorsorglich mit Antibiotika zu behandeln. Sprechen Sie mit Ihrem Hausarzt!
Fälle von Keuchhusten müssen dem zuständigen Gesundheitsamt gemeldet werden. Dies erfolgt in der Regel durch den behandelnden Arzt.
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Allgemein verläuft Keuchhusten in drei Stadien:
Weitere durch Keuchhusten ausgelöste Beschwerden:
WICHTIGER HINWEIS: Bei Neugeborenen und Säuglingen kann Keuchhusten zu lebensgefährlichen Atemstillständen führen.
Eine erneute Ansteckung nach überwundener Erkrankung ist möglich. Durchschnittlich hält der Schutz nach einer Keuchhusten-Erkrankung für sieben bis 20 Jahre.
Die Erreger werden durch Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch übertragen. Das heisst, dass sich die Krankheitserreger durch kleinste Tröpfchen aus dem Mund-Nasen-Rachen-Raum verbreiten. Beim Sprechen, Husten oder Niesen verbreiten sich diese Tröpfchen in einem Umfeld von bis zu einem Meter und können somit von anderen Menschen eingeatmet werden. Somit führt beinahe jeder Kontakt zwischen nicht geschützten gesunden und erkrankten Personen zu einer Ansteckung.
Zudem können auch geimpfte und gesunde Menschen vorübergehend Erreger in sich tragen. Diese Personen erkranken zwar nicht selbst, können aber unfreiwillig zum Überträger des Krankheitserregers werden.
In der Regel sind erste Krankheitssymptome neun bis zehn Tage nach der Ansteckung erkennbar. Es gilt, dass man bereits kurz vor Auftreten der ersten Symptome oder Beschwerden ansteckend ist.
In der Erkältungsphase (stadium catarrhale), noch bevor die symptomatischen Hustenanfälle auftreten, ist die von der erkrankten Person ausgehende Ansteckungsgefahr am höchsten.
Durchschnittlich hält diese kritische Ansteckungsperiode für drei Wochen an. Bei Kleinkinder kann diese Periode noch länger andauern.
Sofern der Keuchhusten frühzeitig diagnostiziert und mit dem passenden Antibiotikum behandelt wird, ist es oft möglich, die Übertragungsfähigkeit auf ungefähr fünf Tage nach Beginn der Behandlung zu reduzieren.
Kommt es zu einem Hustenanfall ist es wichtig richtig zu handeln. Achten Sie auf folgende Maßnahmen:
Da Hustenanfälle bei Betroffenen häufiger nachts auftreten, ist es ratsam Mitbewohner oder Familienmitglieder zu informieren, damit diese auf einen möglichen Anfall vorbereitet sind.
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Wird die Erkrankung frühzeitig erkannt und rechtzeitig mit einer Behandlung mit Antibiotika begonnen, wird die Ansteckungsfähigkeit auf fünf Tage reduziert. Die Behandlung kann außerdem zu einem abgemilderten Verlauf der Krankheit beitragen. Ein Ausbruch der Erkrankung kann jedoch nicht verhindert werden. Die verbreitetsten Behandlungsmittel sind Azithromycin, Clarithromycin und Roxithromycin. Die Behandlungsdauer beträgt vierzehn Tage.
Sollte eine hohe Schleimbildung vorliegen, werden teilweise schleimlösende Medikamente verschrieben, die der erkrankten Person Linderung verschaffen sollen. Hustensaft hilft in diesem Fall nur selten und unterstützt nicht im Genesungsprozess.
Für erkrankte Säuglinge erfolgt eine Behandlung des Keuchhusten häufig stationär. Da die Kleinkinder nicht in der Lage sind Schleim selbständig auszuhusten, wird dieser in einem Krankenhaus abgesaugt. Somit wird verhindert, dass es zu Atemnot kommt und die Erstickungsgefahr des Kindes reduziert.
Hat sich der Erreger im Körper verbreitet soll der Patient viel trinken, bevorzugt breiartige Nahrung zu sich nehmen. Die Mahlzeiten sollten in mehrere, kleine Portionen über den Tag verteilt eingenommen werden.
Die Erkrankung kann sich über mehrere Wochen und Monate hinziehen. Somit ist Geduld eine wichtige Voraussetzung für eine vollständige Genesung. Auf Sport und körperliche Anstrengung im Allgemeinen sollte während der Erkrankung vollkommen verzichtet werden.
Bewährte Hausmittel zur Linderung der Symptome: Regelmäßige Inhalationen mit warmen Brustwickel und Zitronensaft können Beschwerden lindern. Auch das Inhalieren von in warmen Wasser gelösten Meersalz ist ein bewährtes Hausmittel gegen die Symptome von Keuchhusten.
Die Keuchhusten-Impfung wurde in Deutschland im Jahr 1955 eingeführt. Die ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt in Bezug auf die Keuchhusten-Impfung folgendes Vorgehen:
Der Impfschutz beträgt durchschnittlich fünf bis sieben Jahre.
Liegt bei Schwangeren kein ausreichender Impfschutz vor, wird eine Impfung am Anfang des letzten Schwangerschaftsdrittel (ab der 28. Woche) empfohlen. Bei einem erhöhten Risiko für eine Frühgeburt wird die Impfung ins zweite Schwangerschaftsdrittel vorgezogen.
Wichtig: Die Keuchhusten-Impfung soll unabhängig vom Abstand zu zuvor verabreichten Impfungen durchgeführt werden. Dies gilt für die erste wie für alle weiteren Schwangerschaften.
Keuchhusten kann vor allem für Neugeborene und Säuglinge lebensbedrohlich werden. Aufgrund der engen Verbindung zwischen Mutter und Kind ist ein Impfung der Mutter sehr zu empfehlen.
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Der gesündeste Lebensstil schützt Sie leider nicht vor ansteckenden Infektionskrankheiten. Vor allem im Alter ist der Kontakt zu weiteren gefährdeten Personen fast umumgänglich. Zudem ist eine Infektion über enge Haushaltskontaktpersonen oder andere äußere Einflüsse nur schwer zu überprüfen, da auch geimpfte Personen das Bakterium weitertragen können.
Die beste Vorsorgemaßnahme gegen Keuchhusten ist daher die Impfung. Achten Sie darauf, dass Ihr Impfschutz besteht und holen Sie eine Impfung gegebenenfalls nach.
Sollten Sie Symptome erkennen oder bereits eine eindeutige Diagnose erhalten haben, sollten Sie sich isolieren und vor allem von Personen aus Risikogruppen fernhalten.
Folgende Personengruppen sind besonders gefährdet:
Seien Sie für den Ernstfall vorbereitet und schützen Sie somit Ihre Familie. Dies gilt auch für schwere Entscheidungen.
Meist ist der erste Schritt zur Vorsorge der schwerste. Beginnen Sie ganz leicht, indem Sie eine Vorlage zu Ihrer persönlichen Patientenverfügung herunterladen:
✓ einfach ✓ schnell ✓ unverbindlich ✓ jederzeit änderbar
Unser Tipp
Um alle Eventualitäten abzudecken und bestmöglich abgesichert zu sein, empfehlen wir sich von qualifizierten, zertifizierten Vorsorge-Experten beraten zu lassen. Dies geht ganz einfach online, kostenlos und unverbindlich.
Zum Schluss ein Hinweis, der oft vernachlässigt wird:
Wählen Sie die richtigen Aufbewahrungsorte für Ihre Vollmachten und Verfügungen - sowohl online als auch offline. Es ist schon häufig vorgekommen, dass gewünschte Maßnahmen nicht berücksichtigt wurden, da man keine Kenntnisse über die Verfügung und Ihren Aufenthaltsort hatte bzw. diese den Ärzten nicht vorlagen.
Vermeiden Sie dies mit einer Erstellung Ihres persönlichen und kostenlosen Vorsorge-Accounts. Von Ihnen freigegebene Angehörige und Dienstleister können so online Ihre Verfügungen und Wünsche abfragen und berücksichtigen.
Anmerkung: Dieser Text und die vorstehenden Ausführungen sollen Ihnen einen ersten Überblick zum genannten Thema geben, aber ersetzt nicht eine juristische, ärztliche oder steuerrechtliche Beratung.//s
Anders als von vielen vermutet, handelt es sich bei Keuchhusten um keine Kinderkrankheit. Jeder Dritte von den durchschnittlich 12 000 gemeldeten Fällen in Deutschland ist 50 Jahre oder älter.
Der Hauptgrund hierfür liegt darin, dass eine Pertussis-Impfung regelmäßig aufgefrischt werden muss und geimpfte Personen, das für die Krankheit verantwortliche Bakterium, weiterverbreiten können, ohne selbst zu erkranken.
Oft in der Bevölkerung unterschätzt, kann Keuchhusten vor allem für Säuglinge und Menschen mit schweren Grunderkrankungen schnell lebensbedrohlich werden.
Zudem bringt eine Erkrankung teilweise langwierige Heilungsprozesse mir sich und kann zu Komplikationen, wie Lungenentzündungen, Inkontinenz oder Rippenbrüchen führen.
Schützen Sie sich und Ihr Umfeld! Ein gesunder Lebensstil reicht leider nicht um sich vor hochansteckenden Infektionskrankheiten, wie Pertussis zu schützen. Besteht eine erhöhte Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung, sollten Sie dies Ihrem Arzt mitteilen, um so eine weitere Ausbreitung zu verhindern.
Nutzen Sie Präventionsmaßnahmen für die eigenen Gesundheit und führen Sie regelmäßige Check-Ups bei Ihrem Hausarzt durch und achten Sie auf Ihren aktuellen Impfstatus.
Achten Sie auf Symptome! Was wie eine milde Erkältung anfühlt, kann sich schnell als eine gefährliche und hochansteckende Keuchhusten-Erkrankung herausstellen. Schützen Sie sich und Ihre Kinder und Enkelkinder durch eine Impfung.
Weitere wichtige Informationen:
Bei spezifischen Fragen oder für eine weiterführende Beratung kontaktieren Sie ihr örtliches Gesundheitsamt.
Weitere Informationen zu Infektionsschutz durch Impfungen finden Sie auf der Webpräsenz der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.
Quellen (*,**):
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